Origenes

BSB mini|Erste Seite der 2012 entdeckten griechischen Psalmen-Homilien des Origenes in einem byzantinischen Manuskript des 12. Jahrhunderts ([[Bayerische Staatsbibliothek|BSB Cod. graec. 314, fol. 1 r)]] Origenes (* 185 in Alexandria; † 253 oder 254 wahrscheinlich in Tyros) war ein frühchristlicher Bibelkommentator und Platoniker. Er erreichte als erster Christ das Niveau kaiserzeitlicher Philologie und Philosophie.

Erste Bekanntheit gewann Origenes in seiner Heimatstadt, wo er eine freie Philosophenschule leitete. Sein Leben war asketisch-karg, bis er Ambrosius als Mäzen gewann, der ihm ein komfortables Arbeitsumfeld finanzierte. Ein Konflikt mit dem Bischof von Alexandria veranlasste Origenes, sich in Caesarea Maritima niederzulassen, wo er eine Bibliothek mit angeschlossenem Skriptorium aufbaute und eine Schule leitete. Ein großes Projekt des Skriptoriums von Caesarea war die Hexapla, eine Synopse des hebräischen Bibeltextes mit mehreren griechischen Übersetzungen. Origenes bearbeitete zahlreiche biblische Bücher in Kommentaren, Scholien oder Predigten (Homilien). In jungen Jahren verfasste er die erste christliche Dogmatik ''(De principiis)''; ein Alterswerk war die apologetische Schrift ''Contra Celsum'', in der er Argumente des Platonikers Kelsos gegen das Christentum zu entkräften versuchte. Origenes wurde wegen Verweigerung des Opfers für den Kaiser unter Decius gefoltert und starb 69-jährig an den Folgen.

Das Werk des Origenes bewegt sich im Spannungsfeld von Philosophie (Mittel- und Neuplatonismus, der zentrale Freiheitsgedanke entstammt der Stoa), Bibelexegese (auf den Spuren des jüdisch-hellenistischen Gelehrten Philon von Alexandria) und valentinianischer Gnosis. Als Platoniker diskutierte er die Reinkarnationslehre. Als Exeget begründete er die Lehre vom mehrfachen Schriftsinn, der die christliche Bibelauslegung über Jahrhunderte prägte. Er fand außerdem Formulierungen, die in den christologischen und trinitätstheologischen Diskussionen des 4. Jahrhunderts von allen Parteien herangezogen wurden. Kontrovers waren dagegen seine Präexistenzlehre und die Lehre von der endzeitlichen Rückkehr aller Geistwesen in die Gemeinschaft mit Gott (Apokatastasis).

Mehrere Kirchenväter der Spätantike waren Origenisten. Im frühen Mönchtum wurde Gedankengut des Origenes verbreitet, aber auch eigenständig weiterentwickelt, vor allem durch Euagrios Ponticus. Konflikte im palästinischen Mönchtum zwischen Origenisten und ihren Gegnern führten zur postumen Verurteilung des Origenes durch das Zweite Konzil von Konstantinopel 553. Die Wirkungsgeschichte seiner exegetischen und philosophischen Schriften riss jedoch nicht ab, wenn sie auch als Folge dieser Verurteilung schlecht erhalten sind. Von den Platonikern der italienischen Renaissance, den Cambridge Platonists des 17. Jahrhunderts und in der Nouvelle Théologie (ab den 1930er Jahren) wurde Origenes viel gelesen. Veröffentlicht in Wikipedia
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